„Überpflegte“ Haut - geht das?
© Tatiana AdobeStock 534535450 Ein Aspekt ist dabei die Reinigung. Möglichst häufige gründliche Reinigungsroutinen sind allerdings nicht das Beste für die Haut. Das Gesicht sollte man höchstens zweimal am Tag reinigen und danach eine Tages- oder Nachtcreme auftragen. Je nach Haut kann eine tägliche Dusche schon zu viel für die natürliche Barriere sein, auch zu heißes Duschen ist nicht gesund. Durch zu häufige Reinigung wird nämlich die natürliche Schutzschicht der Haut angegriffen und im schlimmsten Fall zerstört. Die Haut trocknet aus; es kann durch das Eindringen von Keimen zu Ausschlägen, Entzündungen oder anderen Beschwerden kommen. Auch ein Überpflegen der Haut durch Eincremen ist möglich. Dabei oder bei falsch gepflegter Haut kann es zu Hautirritationen kommen. Häufig ist der erste Impuls bei geröteter oder trockener Haut, ordentlich nachzucremen. Damit kann sich jedoch das Problem weiter verschlimmern. Versucht man die Rötungen zusätzlich mit Make-up zu überdecken, sind es noch mehr Inhaltsstoffe, mit denen die Haut zurechtkommen muss, und sie kann noch gereizter reagieren. Bei auf solche Art überpflegter Haut kann es zu einer Perioralen Dermatitis kommen. Das typische Symptom dieser Hautkrankheit ist ein bläschenartiger Ausschlag um den Mund herum (Mundrose). Ein Erklärungsansatz für diese Hautkrankheit ist, dass durch zu viel Feuchtigkeit die oberste Schicht der Hautbarriere aufquillt und es dadurch für reizende Inhaltsstoffe und Keime leichter wird, dort einzudringen. In vielen Fällen hilft es, eine Weile komplett auf alle Pflegeprodukte zu verzichten, damit sich die Haut regenerieren kann. Tägliche Pflege ist also wichtig - doch vor allem im richtigen Maß und an die eigene Haut angepasst. Zu viel oder die falsche Pflege kann der Haut mindestens so viel schaden wie zu wenig Pflege.
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